Archiv der Kategorie «Anime»
• Der 3D-Animation fehlt die Animation
Die Diskussion über Computeranimation ist seit dem berüchtigten Blue Submarine No. 6 etwas abgeflaut oder wird zumindest nicht mehr so hitzig geführt, wie ich es noch vom Anfang des Jahrzehnts in Erinnerung habe. Dazu beigetragen hat sicher der breite Einsatz von 3D-Animation in vielen Anime-Produktionen aber auch die Aufwertung der Technik an sich – vorangetrieben vor allem durch die Erfolge von Pixar. Noch immer hat die Technik aber mit Imageproblemen zu kämpfen – sind diese überhaupt berechtigt?
• Zu viel des Guten
Seit zwanzig Jahren schreibt Kosuke Fujishima and Ah! My Goddess, hat 34 Bände veröffentlicht und ist noch zu keinem Ende gekommen. Mein Kontakt mit der Serie beschränkt sich auf ein paar wenige Seiten des Manga, einigen Episoden der diversen TV-Serien und des Kinofilms. Während ich den Stil und die Gemächlichkeit der Serie durchaus ansprechend finde, konnte ich mich bisher nicht mit ihr anfreunden.
Im letzten Dezember wurde im japanischen Fernsehen ein zweiteiliges Special von Ah! My Goddess ausgestrahlt. Tataku Tsubasa (Fighting Wings) heisst das Teil und ganz unschuldig beschloss ich, der Serie eine weitere Chance zu geben. Dass es mit zwei Episoden schon überstanden sein würde, hat natürlich seines zu dieser Entscheidung beigetragen.
• Subtile Absurditäten : Oh! Edo Rocket
Eine der wenig beachteten Serien dieses Sommers – leider ganz unverdient. Oh! Edo Rocket ist für mich die Überraschung dieser Season und neben Denno Coil die einzige Serie, die mir wirklich Spass macht.
Der führende Stadtverordnete von Edo, Mizuno Tadakumi, hat etwas gegen jeglichen Luxus und deshalb alles verboten, was im Leben Spass macht. Aufführungen jeglicher Art zur Unterhaltung der Stadtbewohner sind untersagt und Feuerwerk an einen Tag im Jahr abgefeuert werden und ist auf die einfachen Ausführungen beschränkt.
• Denno Coil : Erster Eindruck
Was eine sehr gute von einer durchschnittlichen Anime-Episode unterscheidet, geht in Zeiten des Mangels an qualitativ hochstehenden Serien schnell in Vergessenheit. Die letzten Monate waren für mich eher eine Durststrecke, auf der Qualitätsware mangelhaft war. Doch dann kam Mitsuo Itos «Denno Coil» und man wird mit Nachdruck wieder daran erinnert, was einem die Monate immer gefehlt hat.
Ein nahe Zukunft. Der Cyberspace ist in der realen Welt angekommen. Mit der Hilfe von Computerbrillen wird die virtuelle auf die reale Welt gelegt. Bildschirme und Informationen erscheinen im Raum und virtuelle Haustiere begleiten die Menschen. Yuko Amasawa, kurz Yasako, zieht mit ihren Eltern und ihrer kleinen Schwester Kyoko nach Daikoku City. Noch gar nicht richtig angekommen, wird Yasako in merkwürdige virtuelle Geschehnisse verwickelt und von ihrer quirligen Grossmutter (die beste «Hackerin» der Stadt) dazu gebracht, ihrer Cyberspace-Detektei beizutreten.
• Simoun
Nach Strawberry Panic wieder ein Anime, den ich mal kurz angeschnitten und schnell wieder fallen gelassen hatte. Dann aber wieder darauf zurückgekommen bin und positiv überrascht wurde.
Doch zuerst dazu, warum ich die Serie zuerst rechts liegen gelassen habe:
Das Charakter-Design ist sehr erratisch. In einigen Einstellungen finde ich es recht gelungen und stimmig, dann sieht es aber in anderen schlicht schrecklich aus. Einzelne Charaktere sehen generell besser und andere generell schlechter aus aber oft macht die Serie, auch wegen der eher spärlichen Animation, oft einen sehr billigen Eindruck.
Dazu kommt, dass man von Simoun zu Beginn nur den Yuri-Fanservice zu sehen bekommt. Die Grundgeschichte (in der Welt werden alle als Frauen geboren und entscheiden sich dann mit 17 für ein Geschlecht) macht nicht gerade den Eindruck einer soliden Geschichte und guten Charakteren. Ich habe nichts gegen Yuri-Fanservice. Ich kann auch nicht sagen, dass mir Yuri nicht gefallen würde. Es bleibt aber eine kurzweilige Befriedigung, die mit der Befriedigung, die mir eine solide Geschichte bringt, nicht zu vergleichen ist.
Bei was dann aber später folgt, spielt der Yuri-Fanservice nur ganz am Rande eine Rolle und drängt sich nirgends störend in den Weg der Geschichte. Dazu machen die stimmungsvollen Hintergründe das manchmal etwas schreckliche Charadesign zumindest zum Teil wieder wett. Man gewöhnt sich auch langsam daran. Ehrlich.
Kommen wir nun dazu, was mich dann bei weiteren Schauen überrascht hat.