Archiv für 01.2008
• Manga für Junge I: Tenshi Nanka Ja Nai
Mein Büchergestell zeugt immer noch von alten heiss umschwärmten Bänden, die über die Jahre ihre Leuchtkraft verloren haben. Das sind zum Beispiel Shounen-Romanzen wie I”s von Maskatsu Katsura oder Love Hina von Ken Akamatsu aber auch normale Shounen wie Shaman King von Hiroyuki Takei oder mehrere Record of Lodoss War Serien von verschiedenen Autoren. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie mir die Serien grossen Eindruck gemacht haben und ich sie öfters wieder durchgelesen habe. In letzter Zeit ist diese Freude aber zusehends verblasst und ich kann mit einem Teil meiner Manga-Sammlung immer weniger anfangen. Sicher habe ich einige sicher auch einfach zu oft gelesen aber grundsätzlich lasse ich heute viele Serien kalt links liegen, denen ich früher eine Chance gegeben hätte.
Natürlich ist das so lange auch nicht her und ich lasse es gerade so scheinen, als sei ich dem Jungengenre endlich entwachsen und bereit für die seriöse und gefährliche Welt der Erwachsenen-Manga (was schon auch stimmt). Aber immer wenn ich mir das richtig einreden will, überfällt mich wieder ein Jugend-Manga der mich, wie ich widerwillig doch eingestehen muss, irgendwie doch begeistert.
In den letzten Monaten waren es vor allem zwei Shoujos, die mich als verspätete Jugendsünden an den richtigen Stellen packen konnten:
Tenshi Nanka ja Nai (Ich bin kein Engel) von Ai Yazawa
Bokura ga Ita (Wir waren da) von Yuuki Obata
Nachfolgend wollte ich die beiden Manga kurz vorstellen aber weil dann der Text etwas zu lange geraten ist, stelle ich in einem ersten Teil zuerst Tenshi Nanka ja Nai vor. Bokura ga Ita folgt dann übernächste Woche, wenn ich wieder von Island zurück bin.
• Der 3D-Animation fehlt die Animation
Die Diskussion über Computeranimation ist seit dem berüchtigten Blue Submarine No. 6 etwas abgeflaut oder wird zumindest nicht mehr so hitzig geführt, wie ich es noch vom Anfang des Jahrzehnts in Erinnerung habe. Dazu beigetragen hat sicher der breite Einsatz von 3D-Animation in vielen Anime-Produktionen aber auch die Aufwertung der Technik an sich – vorangetrieben vor allem durch die Erfolge von Pixar. Noch immer hat die Technik aber mit Imageproblemen zu kämpfen – sind diese überhaupt berechtigt?
• Zu viel des Guten
Seit zwanzig Jahren schreibt Kosuke Fujishima and Ah! My Goddess, hat 34 Bände veröffentlicht und ist noch zu keinem Ende gekommen. Mein Kontakt mit der Serie beschränkt sich auf ein paar wenige Seiten des Manga, einigen Episoden der diversen TV-Serien und des Kinofilms. Während ich den Stil und die Gemächlichkeit der Serie durchaus ansprechend finde, konnte ich mich bisher nicht mit ihr anfreunden.
Im letzten Dezember wurde im japanischen Fernsehen ein zweiteiliges Special von Ah! My Goddess ausgestrahlt. Tataku Tsubasa (Fighting Wings) heisst das Teil und ganz unschuldig beschloss ich, der Serie eine weitere Chance zu geben. Dass es mit zwei Episoden schon überstanden sein würde, hat natürlich seines zu dieser Entscheidung beigetragen.