Archiv der Kategorie «Film»
• Annecy 2008, Einleitung
Seit 1960 zweijährlich und seit 1998 jährlich findet in Annecy das International Animated Film Festival statt. 48 Jahre alt und mit seiner 32. Ausgabe ist das Festival in Annecy eines der ältesten und wichtigsten Festivals, das sich ausschliesslich dem Animationsfilm widmet.
Dieses Jahr verzeichnete das Festival 6700 Akkreditierungen aus 63 Ländern und insgesamt 115000 Eintritte. 1867 Filme wurden eingereicht, 500 davon geziegt. 284 in der offiziellen Auswahl und 216 im Wettbewerb aus 34 Ländern.
Ich war vom Montag Abend bis Freitag Nachmittag anwesend. Zuerst stelle ich in diesem Beitrag das Festival kurz vor und berichte dann in weiteren Beiträgen über die 9 Langspielfilme, die ich in dieser Woche gesehen habe.
• Onedotzero 2007 Filmlinks
Um was es genau bei onedotzero geht, ist nur schwer zu beantworten oder besser gesagt so schwammig wie ihr Leitmotiv “adventures in moving image” (Abenteuer im Bewegten Bild).
Am Festival und den darauf veröffentlichten DVDs findet man zumindest eine Ansammlung von interessanten Kurzfilmen und die Spannweite reicht von Computeranimationen über Motion-Grafik zu Musikvideos und traditionelleren Animationsfilmen.
In Zürich habe ich die Programme extended play 07, wow + flutter 07, terrain 07 und die bjork retrospective gesehen. terrain 07 war dabei eine Enttäuschung und die Björk-Retrospektive enthält logischerweise viel, was man schon kennt. Für die ersten beiden Programme habe ich die gezeigten Filme aber im Internet aufgetrieben und lade alle ein, sich durch die abwechslungsreiche Palette an modernen Kurzfilmen zu schauen.
• P.S. 3D-Animation
Während ich vor gut zwei Wochen über die Probleme der 3D-Animation geschrieben habe, möchte ich noch zwei meiner liebsten Kurzfilme nachschieben, die in meinen Augen eindrücklich zeigen, dass schon heute mit 3D-Animation aufregende Ergebnisse erzielt werden können.
Der erste ist Sanitkasan von Ondrej Svadlena, den ich letztes Jahr am onedotzero in Zürich bewundern konnte. Er besticht weniger durch seine Animation als durch eine sehr eigenwillige und spannende Ästhetik.
Wahrscheinlich einiges zugänglicher ist Burning Safari von Studenten der Französischen Animationsschule Gobelins. Der Film besticht durch seine Animation, dem dramatischen Aufbau und seinem Humor. Für mich ein praktisch perfekter Kurztrickfilm.
• Der 3D-Animation fehlt die Animation
Die Diskussion über Computeranimation ist seit dem berüchtigten Blue Submarine No. 6 etwas abgeflaut oder wird zumindest nicht mehr so hitzig geführt, wie ich es noch vom Anfang des Jahrzehnts in Erinnerung habe. Dazu beigetragen hat sicher der breite Einsatz von 3D-Animation in vielen Anime-Produktionen aber auch die Aufwertung der Technik an sich – vorangetrieben vor allem durch die Erfolge von Pixar. Noch immer hat die Technik aber mit Imageproblemen zu kämpfen – sind diese überhaupt berechtigt?